Ist Thailands “Robocop” der Beginn einer neuen Ära in Sachen polizeilicher Überwachung? Beim alljährlichen Songkran-Fest führte die Polizei in Bangkok einen Test mit einem humanoiden KI-Roboter durch, dem eine Polizeiuniform angezogen wurde. Er sollte die Sicherheitskräfte bei ihrer Arbeit unterstützen.
In Japan werden KI-Systeme bereits sukzessive zur Überwachung öffentlicher Plätze eingesetzt. Sie sollen über Gesichtserkennung und Verhaltensanalysen bei Veranstaltungen für zusätzlichen Schutz sorgen – und potenzielle Einzeltäter erkennen, bevor es die Sicherheitskräfte können. Auch wenn diese Technologie noch nicht ausgereift und durchaus fehleranfällig ist, wird sie in immer mehr Ländern von den Sicherheits- und Polizeibehörden eingesetzt.
So auch in Thailand. Dort wurde während des Songkran-Fests ein KI-gestützter Roboter als “Robocop” eingesetzt. Mit einer 360°-Kamera und einer KI-gestützten Bildverarbeitung sollte der “AI Police Cyborg 1.0” die Aktivitäten auf dem größten Festival des Landes in der Hauptstadt Bangkok mit überwachen. Zudem erhielt er Zugriff auf die Überwachungskameras des Festgeländes und auf Bildmaterial von Überwachungsdrohnen.
Seine Aufgabe war es demnach, das Bildmaterial zu analysieren und die menschlichen Polizisten auf aggressives oder störendes Verhalten von Festteilnehmern hinzuweisen. Der mit einer Polizeiuniform ausgestattete Roboter sollte auch dabei helfen, Waffen wie Holzstöcke, Messer und Schwerter zu erkennen. Die bei dem Festival üblichen Wasserspritzpistolen waren davon ausgenommen.
Nachdem bereits in der chinesischen Stadt Shenzhen humanoide Roboter zusammen mit der lokalen Polizei auf Streife gehen, mit Passanten interagieren und auf verbale Anordnungen reagieren, könnte dies zu einer neuen Ära der Polizeiarbeit führen. Doch ob dies tatsächlich zum Wohle der Menschen und der öffentlichen Sicherheit geschieht, oder aber nur zur Entwicklung eines totalen Überwachungsstaates führt, wird sich noch zeigen müssen.