Zwei verurteilte Linksextremisten dürfen im Rahmen der Wiener Festwochen diskutieren. Weil das mit Steuergeldern finanziert und dazu auch noch von einer ORF-Moderatorin präsentiert wird, zeigt man sich in der FPÖ entsetzt.
Links-Terroristen als “umstritten” verharmlost
Karl-Heinz Dellwo war Mitglied der berüchtigten “Roten Armee Fraktion” (RAF), seine Lebensgefährtin Gabriele Rollnik hatte sich der ebenfalls linksextremen und gewaltbereiten “Bewegung 2. Juni” angeschlossen. Beide dürfen jetzt, begleitet von der ORF-Redakteurin Imogena Doderer, am 28. Mai im Funkhaus über das Thema „Zeitenwende – Zerstörung ohne Ausweg“ diskutieren. Schon die Vorstellung im Programm der Wiener Festwochen klingt abenteuerlich:
Wer die Welt liebt, muss sie verändern. Aber die beiden – zweifellos umstrittenen – Gäste dieser Debatte in der Reihe Revolutionary Love wollen sicher nicht romantisch werden. Sie wollen darüber diskutieren, warum die Zukunft so aussichtslos erscheint und wie radikal neue Perspektiven zur Befreiung des Menschen beitragen würden. Ist der Mensch verloren angesichts der Zunahme von Krisen, Gewalt und der Enteignung durch den globalen Kapitalismus, oder gibt es noch einen Ausweg?
Verurteilte Mörder und Geiselnehmer dürfen diskutieren
Die beiden Diskutanten sind in Wahrheit allerdings mehr als “umstritten” – einer von ihnen ist sogar ein rechtskräftig verurteilter Mörder. Dellwo war an der Geiselnahme in der deutschen Botschaft im April 1975 beteiligt und wurde deshalb wegen zweifachen gemeinschaftlichen Mordes verurteilt. Zweimal lebenslänglich gab es für ihn, 1995 kam er allerdings schon wieder frei und ist seither als Dokumentarfilmer, Verleger und Gastwirt tätig. Rollnik war an der Entführung des CDU-Politikers Peter Lorenz im März 1975 und nach der Flucht aus dem Gefängnis 1977 an der Entführung und Geiselnahme des österreichischen Unternehmers Walter Michael Palmers beteiligt. 1981 war sie ebenfalls zu einer langjährigen Gefängnisstrafe – 15 Jahre – verurteilt worden, von denen sie allerdings nur elf absitzen musste.
Hafenecker: Alle öffentlichen Förderhähne zudrehen
FPÖ-Generalsekretär Christian Hafenecker sieht in der staatlich finanzierten Diskussion von zwei linksextremen Schwerverbrechern einen unfassbaren Skandal. „Alle öffentlichen Förderhähne für diesen Schaulauf der linksextremen Kulturschickeria gehören sofort abgedreht, und auch von Seiten des ORF muss es hier klare Konsequenzen geben“, sagte der freiheitliche Nationalratsabgeordnete und Mediensprecher:
Wenn dann im Programm die zwei verurteilten Links-Terroristen auch noch als ‚zweifellos umstritten‘ verharmlost werden und unter Gesprächsführung einer ORF-Redakteurin ihre extremistische Ideologie verbreiten können, während der ORF mit seinem linksgedrallten Redakteursrat so gut wie jede nicht-linke Meinung als “rechtsextrem” denunziert, ist für jedermann offensichtlich, welche absurde Weltsicht hier vorherrscht.
Er fordert ORF-Generaldirektor Roland Weißmann auf, zu handeln, und dieser „Nebentätigkeit“ Doderers ein Ende zu setzen. Auch die Direktion Staatsschutz und Nachrichtendienst (DSN) solle sich mit dem Fall befassen.
Steuergeld-Subvention von Stadt Wien und Koglers Kulturministerium
Finanziert werden die “Wiener Festwochen” auch von der Stadt Wien selbst. 27 Millionen Euro für zwei Jahre gibt es insgesamt, 2023 und 2024 gab es zudem noch einmal 244.000 Euro aus dem Bundesministerium für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport des damaligen Vizekanzlers Werner Kogler.