Heute findet sich so etwas wie ein kritischer Beitrag in der ARD-tagesschau, ein Beitrag, mit dem die Leser darauf vorbereitet werden, dass die Welle der Firmenpleiten erst am Anfang ist, in den kommenden Jahren zum Tsunami werden könnte (der Tsunami ist unsere Wertung).
Axel John hat zwar keine „Analyse“ erstellt, wie oben behauptet, aber einen Text zusammengestoppelt, in dem unterschiedliche Leute, die irgendwie etwas mit Insolvenzen zu tun haben, zu Wort kommen. Tobias Wahl zum Beispiel: Fachanwalt für Insolvenz- und Sanierungsrecht in Mannheim.
„Derzeit sehen wir einen deutlichen Anstieg von Insolvenzen“,… „Die Situation ist nicht ganz so dramatisch, wie sie auf den ersten Blick scheint. In den Corona-Jahren konnten sich viele eigentlich nicht mehr wettbewerbsfähige Unternehmen noch am Markt halten. Grund waren die Finanzhilfen des Staates. Wir sehen also einerseits einen Nachholeffekt“, so Wahl.
Herr Wahl mag Fachanwalt sein, von Statistik und zeitlichen Zusammenhängen hat er indes keine Ahnung. Die Behauptung, derzeit würden die künstlich mit „Corona-Hilfen“ am Leben erhaltenen Unternehmen Pleite gehen, ist schlicht falsch, wie die folgende Abbildung zeigt:
Zu sehen ist hier die Entwicklung der Anzahl von Firmeninsolvenzen im Zeitraum von Januar 2003 bis Januar 2025. Die Rettung eigentlich insolventer Unternehmen durch die Corona-Hilfen ist deutlich als Ausreißerwert nach unten in den Monaten August, September und Oktober 2020 zu sehen. Die Korrektur erfolgt dann im Sommer des darauffolgenden Jahres, in dem die Pleiten nachgeholt werden, die 2020 durch „Corona-Hilfen“ aufgeschoben wurden.
Der nächste „Insolvenzexperte“, den John zitiert, nach wie vor schreibt John keine Analyse, darf beisteuern, dass gestiegene Rohstoff- und Materialkosten, hohe Lohnabschlüsse und steigende Zinsen dann eine Pleite zur Folge haben, wenn es den Unternehmen nicht gelingt, ihre steigenden Kosten an ihre Kunden durchzureichen. Schließlich steigert sich der Doom und Gloom im Beitrag von John mit dem „Auktionator“ Jürgen Philippi.
„dass Geschäftsführer ihre angeschlagenen Firmen gar nicht weiterführen wollen, obwohl es noch Marktchancen gibt. Ihre Begründung: zu hohe Steuern, zu viel Bürokratie. „Das tue ich mir nicht mehr an“ – das höre ich immer öfter“, sagt Philippi.
[…]
Der Auktionator warnt sogar: Das Schlimmste komme erst noch. „Hart ist es vor allem in der Automobilindustrie und der Baubranche. Jetzt erwischt es die Zulieferbetriebe. Wer kein Haus baut, der braucht auch keine Dachpfannen, Rollläden, keine Speditionsfirmen und so weiter. Das schlägt wie ein Dominoeffekt auf alle Bereiche durch“, zieht Philippi eine traurige Bilanz.
Damit beschreibt Philippi eine Abwärtsspirale, einen Sog, in den der Kinderbuchautor und selbsternannte Wirtschaftsexperte Robert Habeck die deutsche Wirtschaft geschoben hat, einen Sog, den er indes nur verstärkt hat, denn bereits vor ihm haben die vier Kabinette von Angela Merkel und die beiden Schröders ihr Möglichstes getan, um den Wirtschaftsstandort Deutschland zu zerstören.
Um dies zu zeigen, muss man eine Analyse durchführen, also das, was John behauptet, aber nicht getan hat. Holen wir es also nach:
Zunächst einmal ist die Anzahl der Unternehmen, die in einem Kalendermonat Insolvenz anmelden, nicht wirklich aussagekräftig, denn es macht einen Unterschied, ob ein Bäcker, der zwei Gesellen beschäftigt, seinen Laden schließt oder ein mittelständisches Unternehmen, das 500 Angestellte beschäftigt. Eine Möglichkeit, sich dem Unterschied zu nähern, ist die Höhe offener Forderungen, also die Höhe des finanziellen Schadens, der mit der Insolvenz verursacht wird, zu betrachten. Überschuldung ist eines von zwei Kriterien, die die Insolvenz begründen. Überschuldet ist ein Unternehmen, wenn das Vermögen nicht mehr ausreicht, um die bestehenden Verbindlichkeiten zu decken. So steht es in § 19 Abs. 2 der Insolvenzordnung. Das zweite Kriterium, das erfüllt sein muss, um Insolvenz zu konstitutieren, ist die Zahlungsunfähigkeit. § 17 Abs. 2 Satz 1 der Insolvenzordnung definiert eine Zahlungsunfähigkeit als den Zustand, in dem ein Unternehmen nicht mehr in der Lage ist, seinen laufenden Zahlungsverpflichtungen, Löhnen, Materialkosten, Kosten zur Aufrechterhaltung der Produktion, Mieten, Arbeitgeberbeiträge zu den Sozialversicherungen usw. nachzukommen.
Aber natürlich ist Robert Habeck hier anderer Meinung als die Insolvenzordnung:
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Die folgende Abbildung stellt die Höhe der offenen Forderungen pro Kalendermonat für den Zeitraum von Januar 2003 bis Januar 2025 zusammen.
Wie die Abbildung zeigt, war der vollkommen willkürlich verhängte Lockdown im Rahmen der Corona-Plandemie was die Schadenssumme angeht, fast so schädlich wie Wirtschaftskrise der Jahre 2008/2009. Im August 2020 beträgt die Schadenssumme, die durch Insolvenzen entstanden ist, 17.597.706.000 Euro, 17,5 Milliarden Euro verursacht durch 3.950 und somit unterdurchschnittlich viele Firmeninsolvenzen. Im September 2009, dem Höhepunkt der Finanzkrise waren 14.430 Insolvenzen notwendig, um eine Schadenssume von 42.571.752.000 Euro zu erreichen. Zwei weitere Schadenshöhepunkte folgen im Januar 2022 und im April 2024 und wenn man genau hinsieht, dann erkennt man eine zunehmende Schadenshöhe bei Insolvenzen, die ungefähr im Dezember 2021 beginnt, dem Monat, in dem Olaf Scholz Bundeskanzler und Robert Habeck Wirtschaftsminister wurden.
Indes, um ein genaues Bild der Insolvenz-Dynamik zu erhalten, muss man die Höhe des durch Insolvenzen verursachten Schadens auf die Anzahl der Insolvenzen herunterbrechen. Und genau das haben wir in der folgenden Abbildung getan:
Einmal mehr fallen vier Zeitpunkte direkt ins Auge: September 2009, August 2020, Januar 2022 und April 2024. Indes, das Verhältnis hat sich verkehrt. Der pro Insolvenz angerichtete durchschnittliche Schaden ist im August 2020 deutlich höher als im September 2009. Waren es im September 2009 2,95 Millionen Euro Schaden, die im Durchschnitt pro Insolvenz zu beklagen waren, so waren es im August 2020 4,5 Millionen Euro Schaden. Zwar wurden im Lockdown Unternehmen, wie Wahl oben sagt, vor der Pleite bewahrt, indes, die Unternehmen, die durch den Lockdown in die Pleite getrieben wurden, haben einen viel größeren durchschnittlichen Schaden hinterlassen als die Unternehmen, die in der Finanzkrise 2008/09 ihre Geschäfte einstellen mussten. Wenn es um wirtschaftlichen Schaden geht ist eine Merkel knapp zwei Finanzkrisen. Indes, verantwortlicher Wirtschaftsminister war Peter Altmeyer. Er hat vorbereitet, was Robert Habeck in den Folgejahren weitergeführt hat: eine besipiellose Vernichtung der wirtschaftlichen Grundlagen Deutschlands.
Um dies zu zeigen, haben wir für die Bundesregierungen seit 2003 errechnet, wie viele Insolvenzen in ihrer Legislaturperiode zu verzeichnen waren, welcher finanzielle Schaden durch die Insolvenzen verursacht wurde und welchen durchschnittlichen finanziellen Schaden eine Insolvenz verursacht hat. Das Ergebnis ist in der folgenden Abbildung zu sehen:
Es ist sehr deutlich zu sehen, dass die Anzahl der Firmeninsolvenzen mit dem verursachten Schaden nicht in dem Zusammenhang steht , der notwendig wäre, um aus der Anzahl der Firmeninsolvenzen Aufschluss darüber zu gewinnen, wie „gesund“ die deutsche Wirtschaft ist. Die Anzahl der Firmenpleiten ist dafür ein denkbar schlechter Indikator. Indes, kombiniert man Anzahl und Schadenshöhe und berechnet einen durchschnittlichen Schaden pro Insolvenz, so kann man feststellen, dass mit dem Kabinett Merkel I und den Wirtschaftsministern Michael Glos [2005 bis 2009], Karl-Theodor zu Guttenberg [Plagiator: 2009-2010], Rainer Brüderle [2010-2011] und Philip Rösler [2011-2014] eine Wirtschaftspolitik betrieben wurde, der viele kleine Unternehmen zum Opfer gefallen sind.
Im Vergleich zu Schröders zweitem Kabinett mit dem Wirtschaftsminister Wolfgang Clement, verdoppelt sich die Anzahl der Insolvenzen in den Kabinetten Merkel I und II nahezu, indes, die durchschnittliche Schadenssumme ist deutlich geringer, d.h. vornehmlich kleine Unternehmen werden in die Insolvenz befördert. Mit Merkel III und Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel [2014-2017] ändert sich das Bild: die Anzahl der Insolvenzen sinkt, aber die durchschnittliche Schadenssumme steigt. Der Kahlschlag unter kleinen Unternehmen scheint beendet. Nun geht es mittleren Unternehmen an den Kragen. Sigmar Gabriel [2014-2017], Brigitte Zypries [2018-2019] und Peter Altmeyer sorgen als Wirtschaftsminister dafür. Die durchschnittliche Schadenssumme steigt von 278.000 Euro unter Merkel III auf 424.000 Euro in Merkel IV. Robert Habeck hat diese Summe nicht erreicht. Seine Amtszeit ist dessen ungeachtet durch Kontinuität gekennzeichnet. Er setzt das Zerstörungswerk von Altmeyer fort und ergänzt etwas, was in den Zitaten, die wir dem Text von Axel John entnommen haben, angesprochen wird: Hoffnungslosigkeit.
Habeck hat es wie kein anderer vor ihm geschafft, der deutschen Wirtschaft den Nachschub abzuschneiden, die Bereitschaft, als Unternehmer zum wirtschaftlichen Wachstum beizutragen, auf ein Minimum zu reduzieren. Und das kann man zeigen, in dem man die Anzahl der Insolvenzen der Anzahl der Gewerbeanmeldungen, der Aufnahme einer Unternehmung, gegenüberstellt. Wir haben das als Saldo, der die Anzahl der Insolvenzen von der Anzahl der Gewerbeanmeldungen subtrahiert darstellt, getan. Das Ergebnis sieht so aus:
Zu keinem Zeitpunkt seit 2003 sind Unternehmensgründungen in Deutschland so selten, wie in den vier Jahren, in denen Scholz und Kumpane ihre Abrissarbeit an der deutschen Wirtschaft verrichtet haben. Während der Aderlass unter kleinen Unternehmen, wie ihn die Regierungsphasen Merkel I und II gesehen haben, mit einem sehr hohen Niveau an Unternehmensgründungen einhergeht, so dass der Saldo Anmeldung/Insolvenz trotz steigender Zahl von Insolvenzen deutlich besser ist als zu Zeiten von Schröder II, ist seit Altmeyer und Merkel IV die Luft aus der deutschen Wirtschaft weitgehend raus und Habeck scheint sie komplett abgelassen zu haben, wie die blaue Kurve zeigt, die unter Habeck einen neuen Tiefsstand erreicht hat. 1.879.049 Unternehmen wurden unter Habeck mehr gegründet als insolvent wurden. Unter Michael Glos, Wirtschaftsminister in Merkel I, wurden 2.733.517 Neugründungen verzeichnet. Das sind 46% mehr Unternehmensgründungen als unter Robert Habeck.
Letztlich sind Insolvenzen ein Indikator dafür, dass mit einer Wirtschaft etwas nicht stimmt. Indes, mehr Insolvenzen bedeuten nicht notwendig einen wirtschaftlichen Niedergang. Es kann sich auch um eine Strukturveränderung, den Abbau von Sektoren handeln, die nicht mehr gebraucht werden. Ob es sich um einen Strukturwandel handelt, dazu findet man einen Hinweis in der Zahl der Unternehmensneugründungen. Werden weniger Unternehmen gegründet und ist der wirtschaftliche Schaden, der durch Insolvenzen entsteht, hoch, dann liegt ein Fall von wirtschaftlichem Niedergang vor.
Der deutsche wirtschaftliche Niedergang hat einen Namen: Robert Habeck. Er und seine irre Klimapolitik wirken wie eine Abrissbirne auf alle, die nicht zum Habeck-Clan gehören.
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