Indien verhängt nach dem Anschlag in Kaschmir beispiellose Strafmaßnahmen gegen Pakistan. Nun wird eine militärische Eskalation zwischen den beiden Atommächten befürchtet.
Einen Tag nach dem Anschlag auf eine Touristengruppe im indisch kontrollierten Teil Kaschmirs mit mindestens 26 Toten hat Indien eine Reihe von Strafmaßnahmen gegen den Erzfeind Pakistan beschlossen. Das Außenministerium kündigte die Schließung des wichtigsten gemeinsamen Grenzübergangs sowie die Aussetzung eines Abkommens über die Verteilung von Wasserressourcen an.
Begründet werden die Maßnahmen mit der Unterstützung des „grenzüberschreitenden Terrorismus“ durch Pakistan. Außerdem wurden mehrere pakistanische Diplomaten ausgewiesen. Indien will auch seine Verteidigungsattachés in Pakistan abziehen und die Zahl seiner Mitarbeiter in der Mission in Islamabad von 55 auf 30 reduzieren.

Der Anschlag ereignete sich am Dienstag im beliebten Ferienort Pahalgam, rund 90 Kilometer von der Stadt Srinagar entfernt. Die Angreifer töteten 26 Inder und einen Nepalesen. Obwohl die Täter noch nicht feststehen, wird die in Pakistan ansässige Islamistengruppe „Lashkar-e-Taiba“ verdächtigt. Die pakistanische Regierung bestreitet jegliche Beteiligung.
Als erste Reaktion auf den verheerenden Terroranschlag im indisch kontrollierten Teil Kaschmirs setzte Indien den wichtigen Vertrag mit Pakistan über die Nutzung von Flüssen in der Himalaja-Region aus. Der Indus-Wasser-Vertrag mit dem Nachbarland werde mit sofortiger Wirkung ausgesetzt, sagte der Staatssekretär im indischen Außenministerium, Vikram Misri. Er warf Pakistan vor, den grenzüberschreitenden Terrorismus zu unterstützen.
Zusätzlich hat es Medienberichten zufolge Hunderte Festnahmen gegeben. Wie der Sender NDTV und andere indische Medien berichteten, wurden in der Himalaja-Region im Zusammenhang mit dem Anschlag etwa 1500 Personen festgenommen, um sie zu möglichen Verbindungen zu den Tätern zu befragen.
Premierminister Narendra Modi hat für Donnerstag ein parteiübergreifendes Treffen mit den Oppositionsparteien anberaumt, um sie über die Reaktion der Regierung auf den Anschlag zu informieren.
In Islamabad sollte Premierminister Shehbaz Sharif eine Sitzung des Nationalen Sicherheitsausschusses abhalten, um die Reaktion Pakistans zu erörtern, sagte Außenminister Ishaq Dar in einem Beitrag auf X.
Der Anschlag vom Dienstag gilt als Rückschlag für das, was der indische Premierminister Narendra Modi und seine hindu-nationalistische „Bharatiya Janata Party“ als großen Erfolg dargestellt haben: die Aufhebung des Sonderstatus von Jammu und Kaschmir und die Herstellung von Frieden und Entwicklung in der lange umkämpften muslimischen Mehrheitsregion.
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