Bei dem Vorfall in Stuttgart, bei dem ein Auto in der Innenstadt in eine Menschengruppe gefahren ist, handelt es sich laut Polizei aller Wahrscheinlichkeit nach um einen Unfall.
„Wir gehen im Moment von einem Unfall aus, ermitteln aber in alle Richtungen“, sagte ein Sprecher der Polizei. Der Fahrer des Autos, ein 42 Jahre alter Mann, sei festgenommen worden.
Bei dem Vorfall wurden mindestens acht Menschen verletzt. Darunter seien auch drei Schwerverletzte, sagte ein Sprecher der Feuerwehr. Diese seien inzwischen alle in Stuttgarter Krankenhäuser eingeliefert worden. Eine Person musste laut Polizei wiederbelebt werden. Eine 46-jährige Frau ist im Krankenhaus ihren Verletzungen erlegen.
Oberbürgermeister Frank Nopper und Ordnungsbürgermeister Clemens Maier teilen am Abend mit: „Wir sind erschüttert über diesen tragischen Verkehrsunfall.“
Vorfall an zentraler U-Bahn-Haltestelle
Der Vorfall ereignete sich gegen 17.50 Uhr an der oberirdischen U-Bahn-Haltestelle Olgaeck. Das Fahrzeug kam teils auf der Straße, teils auf dem Bereich, auf dem sonst Fußgänger an der Ampel warten müssen, zum Stehen. Das eigentlich stabil wirkende Metallgerüst dahinter wurde umgebogen.
Feuerwehr, Rettungskräfte und Polizei befanden sich in dem weiträumig abgesperrten Bereich und hängten den Ort des Vorfalls mit Planen zum Sichtschutz ab. Leichtverletzte wurden in einer Art Bus der Feuerwehr behandelt und konnten diesen nach und nach wieder verlassen.
Unfallspezialisten schauen sich den Ort genau an. Auf dem Boden in dem abgesperrten Bereich unmittelbar vor dem dunklen Fahrzeug – laut Polizei eine Mercedes-G-Klasse – lagen Decken unter anderem Plastikhandschuhe, und mehrere Plastiktüten. Die Mercedes-G-Klasse ist eine Art Geländewagen.

Der Unfallwagen vor Ort.
Laut der Polizeisprecherin fahren auch die Bahnen nicht mehr. Die Haltestelle liegt mittig, auf dieser Seite führt die Straße stadtauswärts, auf der anderen Seite stadteinwärts.
Der Vorfall hatte zunächst Erinnerungen an jüngste Anschläge mit Autos in Deutschland wach gerufen. So war kurz vor Weihnachten ein aus Saudi-Arabien stammender Islamkritiker in den Weihnachtsmarkt in Magdeburg gerast, sechs Menschen wurden getötet. Annähernd 300 Menschen wurden verletzt.
In München raste im Februar ein 24-jähriger Afghane mit seinem Auto in das Ende eines Demonstrationszuges. Zwei Menschen wurden getötet und zahlreiche weitere verletzt. Die Ermittler gingen von einem islamistischen Anschlag aus. (dpa/red)