Vor rund 20 Jahren begann der Ausbau der erneuerbaren Energien. Einige Jahre später nach der Reaktorkatastrophe von Fukushima verschrieb sich Deutschland komplett der Energiewende. Die vorhandenen Atomkraftwerke wurden vorzeitig abgeschaltet und vom Netz genommen.
Damit auch nichts und niemand diesen Schritt wieder zurücknehmen konnte, ließ Winfried Kretschmann, der grüne Ministerpräsident des Landes Baden-Württemberg, auch gleich die Kühltürme des Kernkraftwerks Philippsburg sprengen. Gesprengt wurde in Hamburg ebenfalls eines der modernsten Kohlekraftwerke der Welt, das erst wenige Jahre zuvor für Hunderte von Millionen Euro erbaut worden war.
Der ideologische Eifer verbunden mit deutscher Gründlichkeit und der Kraft von vielen Tonnen TNT führte dazu, dass sich Deutschland nicht nur in eine energiepolitische Sackgasse manövriert hat. Auch der Weg zurück wurde so erfolgreich blockiert, dass eine schnelle Wende inzwischen nicht mehr möglich ist.
Eine Katastrophe mit Ansage
Mit dem Ausbau der erneuerbaren Energien nahm auch die Zahl der Komplikationen und Störfälle im Stromnetz deutlich zu. Waren sie früher mit rund zehn Fällen pro Jahr eher die Ausnahme sind sie heute leider die Regel. Ein Stromnetz stabil zu halten, ist eine verhältnismäßig einfache Aufgabe, wenn der Strom in wenigen zentralen Großkraftwerken erzeugt wird.
Verlagert sich die Stromerzeugung jedoch auf viele kleine, dezentrale Solaranlagen und Windräder wächst die Herausforderung, das Netz stabil zu halten, exponentiell. Die Gefahr eines Blackouts steigt mit jeder Anlage, die neu in das sensible System integriert werden muss. Da die neue Bundesregierung in ihrem Koalitionspapier einen weiteren Ausbau der regenerativen Energiequellen forcieren will, wird die Gefahr von Netzausfällen in Deutschland in den kommenden Jahren nicht kleiner, sondern nur noch größer.
Für den jüngsten mehr als zehn Stunden langen Blackout auf der Iberischen Halbinsel waren nur fünf Sekunden verantwortlich, in denen die Menge des von den Solaranlagen erzeugten Stroms zu groß war. Sie konnte auch nicht kurzzeitig dadurch abgefedert werden, dass der in Spanien und Portugal nicht benötigte Strom durch eine Leitung nach Frankreich abtransportiert werden konnte, weil diese just zum Zeitpunkt des übermäßig großen Stromangebots blockiert war.
Typisch Politik: Erzählt wird das Eine, wahr ist etwas anderes?
Es war also nicht so, wie mancher klimabewegte Politiker der Grünen schrieb, dass der Strom nach zehn Stunden so schnell wieder da war, weil so viele Solaranlagen zur Verfügung standen. Vielmehr brach das Netz zusammen, weil niemand mehr wusste wohin mit dem vielen überflüssigen Solarstrom.
Aber solche technischen Feinheiten pflegen Ideologie bewegte Politiker nicht mehr zu interessieren.
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