Ein Gastbeitrag von Fritz Vahrenholt

Schaut man auf die Klima-Webseite der Helmholtz-Gesellschaft mit dem anspruchsvollen Namen „Klimafakten“ unter Antarktis nach, so liest man folgendes:

Das wichtige Festland-Eis der Antarktis schwindet, und zwar in zunehmendem Tempo.“ Dies hätte, so die Helmholtz-Gesellschaft, eine große Bedeutung für den steigenden Meeresspiegel. Und tatsächlich ist der durch das schmelzende Eis der Antarktis steigende Meeresspiegel eines der zentralen Argumente der Klimapolitik, die die Menschen beunruhigt haben.

Umso überraschender ist das Ergebnis einer kürzlich veröffentlichten Studie, wonach sich seit 2021 das Bild gewandelt hat: Das Festlandeis der Antarktis nimmt wieder zu.

Chinesische Forscher der Tongji-Universität um Prof. Shen und Dr. Wang ermittelten, dass seit 2021 die Eismassen der Antarktis in sehr starkem Maße zugenommen haben. Die ausgewerteten Daten des NASA-Satelliten GRACE hatten von 2002 bis 2010 einen jährlichen Verlust von 74 Milliarden Tonnen pro Jahr festgestellt. Von 2011 bis 2020 verdoppelte sich die Menge sogar. Nun nahm das Eis Jahr für Jahr um etwa 108 Milliarden Tonnen zu. Siehe die Grafik, Science China Press).

Da das Abschmelzen der antarktischen Gletscher mit etwa 20 Prozent zum Meeresspiegelanstieg beitrug, stellt man nun seit 2021 eine Abschwächung des Anstiegs fest. Wäre diese gute Nachricht es nicht wert, in der Tagesschau verbreitet zu werden? Bislang Fehlanzeige.

Eine zweite gute Nachricht wird ebensowenig von der Tagesschau und dem politischen Berlin verbreitet: Seit über 10 Jahren nimmt das arktische Meereis nicht mehr ab. Darauf aufmerksam gemacht hat eine kürzlich erschienene Veröffentlichung von Mark England von der Universität Exeter und Lorenzo Polvani von der Columbia Universität in New York. Die Forscher berichten von einer zu erwartenden jahrzehntelangen Pause des Rückgangs des arktischen Meereises. Sie erwarten es zumindest für die nächsten 5 bis 10 Jahre.

Noch im Jahre 2009 hatte John Kerry, US-Klimabeauftragter, Alarm geschlagen, dass 2013 die Arktis eisfrei werden würde. Die Realität entwickelte sich anders. (Siehe die Grafik, Quelle: clima.nasa.gov).

Durch Satellitenmessungen ist der Rückgang des arktischen Meereises bis 2012 gut dokumentiert, aber ebenso die anschließende Stabilisierung und leichte Erholung. Zum Vergleich wird jeweils das jährliche Septemberminimum herangezogen. Nach der starken Erwärmung der letzten Jahre war ein erneuter Rückgang erwartet worden. Aber das Meereis bleibt stabil. Diese eindeutigen Messdaten hindern die Tagesschau am 28. März 2025 nicht daran, zu berichten, dass sich der Rückgang des Meereises fortsetzt, mit schwerwiegenden Folgen für das Klimasystem. Und für solche Falschinformationen, die offenbar politischen Zwecken dienen, bezahlen wir immer noch Rundfunkgebühren.

Die Klimawissenschaft in der Krise ?

Immer häufiger weichen die Prognosen der Klimamodelle von der Realität ab. Axel Bojanowski hat zwei Wissenschaftler des Max-Planck-Instituts für Meteorologie in Hamburg zu Wort kommen lassen. Prof. Bjorn Stevens und Prof. Jochem Marotzkesprechen von einer Krise der Klimawissenschaften. Marotzke: „Die gegenwärtige Klasse von Klimamodellen gerät in zu viele Widersprüche mit der Wirklichkeit.“ Kopfzerbrechen macht Marotzke die große Unsicherheit der Modelle. Als Beispiele führt er an: „In großen Teilen der Welt widersprechen sich die Modelle in der Frage, ob es künftig mehr oder weniger regnen wird. Die Erwärmung der Erdoberfläche zwischen 1998 und 2012 verlief deutlich langsamer als von den Modellen vorhergesagt (“Hiatus”). Seit 1979 hat sich der tropische östliche Pazifik abgekühlt, entgegen den Erwartungen aller Modelle, die dort eine Erwärmung simulieren.“
Marotzke spricht mit Blick auf die Klimawissenschaft von „der anderen Klimakrise“. Dies sei der Moment für einen Paradigmenwechsel.

Mein Eindruck ist: Einige kluge Wissenschaftler merken jetzt, dass sie die Politik mit dem Hinweis auf die unerschütterlichen Aussagen der Klimamodelle dazu gebracht haben, viel Unglück über ihre Völker zu bringen, weil man zu schnell, mit völlig unangemessenen Maßnahmen die vor der Tür stehende Katastrophe vermeiden wollte. Man wird sich an die Aussagen der UNO erinnern: „Nur erneuerbare Energien seien die Ausfahrt vom Highway zur Klimahölle“ (Guterres). Oder „Emissionen von Treibhausgasen haben eindeutig die globale Erwärmung verursacht, wobei die globale Oberflächentemperatur 2011–2020 um 1,1 °C über den Wert von 1850–1900 lag.(Weltklimarat IPCC 2023, Synthesis report A1).

Basis dieser Aussagen sind Klimamodelle, für die wir jetzt, laut Marotzke, einen Paradigmenwechsel benötigen, weil sie die Realität schon nach wenigen Jahren nicht mehr hinreichend genau wiedergeben.

Wann gibt es hierzulande einen Paradigmenwechsel in der Klimapolitik?

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Dieser Text entstammt Fritz Vahrenholts monatlichem Rundbrief den Sie hier abonnieren können. Dort finden Sie auch weitere interessante Quellen und Grafiken.

Gastbeiträge geben immer die Meinung des Autors wieder, nicht meine. Und ich bin der Ansicht, dass gerade Beiträge von streitbaren Autoren für die Diskussion und die Demokratie besonders wertvoll sind. Ich schätze meine Leser als erwachsene Menschen, und will ihnen unterschiedliche Blickwinkel bieten, damit sie sich selbst eine Meinung bilden können.

Fritz Vahrenholt ist Honorarprofessor an der Universität Hamburg im Fachbereich Chemie und war bis 1997 Umweltsenator der Freien und Hansestadt Hamburg. Von 1998 bis 2013 war er in Vorstandsfunktionen im Bereich der Erneuerbaren Energien bei der Deutschen Shell AG, der Repower Systems AG und der RWE Innogy. Der Sozialdemokrat war bis Ende 2019 Alleinvorstand der Deutschen Wildtier-Stiftung. Seine Bücher finden Sie hier.

Bild: Shutterstock

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Von Veritatis

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