Bei der Vergabe von Aufträgen an Lieferanten von Rüstungsfirmen für die NATO hat es offenbar Unregelmäßigkeiten gegeben. Daher ermittelt nun die belgische Staatsanwaltschaft, berichtet der flämische Nachrichtendienst „vrt nws“ unter Berufung auf die belgische Staatsanwaltschaft. Im Mittelpunkt der Ermittlungen in mehreren Ländern (Belgien, Luxemburg, Spanien) stehen frühere und derzeitige Mitarbeiter der NATO-Beschaffungsagentur NSPA. Diese hat ihren Sitz in Luxemburg.

Es geht um mehrere hunderttausend Euro

Demnach besteht der Verdacht von Korruption, Geldwäsche und Missbrauch vertraulicher Informationen. Zwei Personen sind im Zuge der Ermittlungen festgenommen worden, eine befindet sich nach der Vernehmung wieder auf freiem Fuß. Auch in Spanien habe es eine Festnahme gegeben. Laut Staatsanwaltschaft geht es um Verträge für den Kauf von Munition und Drohnen. Die Erlöse – „vrt nws“ nennt mehrere hunderttausend Euro – sollen teilweise mithilfe von eigens gegründeten Beratungsfirmen gewaschen worden sein. NSPA und NATO haben eine umfassende Unterstützung der Ermittlungen zugesagt. Weitere Informationen oder Einzelheiten wollten die Ermittler wegen der laufenden Untersuchungen nicht preisgeben.

In den Niederlanden gab es ebenfalls eine Festnahme, schreibt die belgische Tageszeitung „De Standaard“. Die Staatsanwälte des deutschen Nachbarlandes teilte mit, dass sie einen ehemaligen Mitarbeiter des niederländischen Verteidigungsministeriums wegen Korruptionsverdachts festgenommen hat. Der Verdächtige, der am Montag auf dem Amsterdamer Flughafen Schiphol verhaftet wurde, steht im Verdacht, im Jahr 2023 bei der Vergabe von Kaufverträgen Bestechungsgelder angenommen zu haben. Zwei weitere niederländische Verdächtige wurden im Zusammenhang mit diesem Fall ebenfalls festgenommen.

NSPA hatte 2024 milliardenschwere Verträge mit Rüstungskonzernen geschlossen

Die NSPA ist regelmäßig Mittler beim Einkauf von Waffen und Munition für die NATO. Mit Unternehmen aus Deutschland und Frankreich hatte die Beschaffungsagentur Anfang vergangenen Jahres Rahmenverträge über die Lieferung von Artilleriemunition im Wert von rund 1,1 Milliarden Euro abgeschlossen. Wie Epoch Times berichtete, gehörte zu den Nutznießern des Waffenhandels unter andere auch das deutsche Unternehmen Junghans Microtec. Es stellt in Dunningen (Baden-Württemberg) Zünder für Artilleriemunition her. Die Vereinbarungen ermöglichten den Kauf von 220.000 Geschossen. Laut NSPA-Generaldirektorin Stacy Cummings sollen die ersten Lieferungen etwa Anfang 2026 erfolgen.

Ebenfalls im Januar 2024 hatte die NSPA einen Vertrag mit dem deutschen Unternehmen Comlog über bis zu tausend neue Patriot-Luftabwehrraketen abgeschlossen. Der Kontrakt hat ein Volumen von 5,5 Milliarden Euro. Das im oberbayerischen Schrobenhausen angesiedelte Unternehmen soll unter anderem Raketen, Ersatzteile und Testsysteme liefern.

 



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Von Veritatis

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