In Polen hat die erste Runde der Präsidentschaftswahl begonnen. Ein Sieg des proeuropäischen Kandidaten Rafal Trzaskowski von der liberalkonservativen Bürgerplattform würde den Weg für die Regierung von Ministerpräsident Donald Tusk frei machen.

Rafal Trzaskowski ist seit 2018 Bürgermeister von Waschau. Zuvor war er unter anderem Minister für Verwaltung und Digitalisierung, Staatssekretär für europäische Angelegenheiten, Abgeordneter im EU-Parlament (2009–2013) und Abgeordneter im polnischen Sejm (2015–2018).

Mit Karol Nawrocki ist vermutlich eine Fortsetzung der Blockadepolitik von Staatschefs Andrzej Duda und seiner Partei zu erwarten. Amtsinhaber Duda darf nach zwei Amtsperioden nicht noch einmal antreten. Die nationalkonservative PiS nominierte den Historiker Nawrocki, der unabhängig und parteilos ist.

Nawrocki leitet seit 2021 das Institut für Nationales Gedenken, das Geheimdienstakten der kommunistischen Ära aufarbeitet. Sein Fachgebiet sind kommunistische Verbrechen in Polen.

PiS-Parteichef Jaroslaw Kaczynski sagte in Krakau auf einer Parteiveranstaltung: „Der Kandidat für das höchste Staatsamt sollte ein Mann sein. Jung, groß, imposant, mit Familie und Fremdsprachenkenntnissen.“

Stichwahl am 1. Juni erwartet

In den Umfragen lag der 53-jährige Trzaskowski, der derzeit Bürgermeister der Hauptstadt Warschau ist, zuletzt mit gut 30 Prozent vorn. Der 42-jährige Nawrocki kam auf etwa 25 Prozent, gefolgt von dem rechten Kandidaten Slawomir Mentzen mit rund zwölf Prozent.

Slawomir Mentzen ist Politiker, Unternehmer und Doktor der Wirtschaftswissenschaften. Er ist seit 2023 Abgeordneter im Sejm und Vorsitzender der rechtslibertären bis rechten Partei Nowa Nadzieja sowie einer der beiden Vorsitzenden des Parteienbündnisses Konfederacja. Er ist bekannt für EU-skeptische, wirtschaftsliberale und migrationskritische Positionen. 

Insgesamt stehen 13 Kandidaten auf dem Wahlzettel. Beobachter rechnen mit einem knappen Rennen, das sich vermutlich erst in der Stichwahl am 1. Juni entscheidet.

Die Wahllokale sind bis 21:00 Uhr geöffnet. Nach Schließung der Wahllokale werden erste Prognosen auf Grundlage von Nachwahlbefragungen veröffentlicht, das endgültige Ergebnis wird erst am Montag erwartet. (afp/red)



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Von Veritatis

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