Wenn Magma aufsteigt, setzt dieses auch Kohlendioxid frei. Das macht die umliegende Vegetation grüner, was selbst von Satelliten erfasst wird. Dies wiederum kann helfen, Vulkanausbrüche unter Umständen schon mehrere Wochen früher vorherzusagen.
Den Umstand, dass erhöhte CO2-Werte in der Luft auch zu mehr Pflanzenwachstum beitragen, machen sich inzwischen auch Vulkanologen zunutze. Denn bei einer erhöhten vulkanischen Aktivität im Untergrund wird mehr Kohlendioxid freigesetzt, von welchem die Pflanzen in der Umgebung profitieren. Dies untersuchen derzeit Wissenschaftler der NASA und des Smithsonian Institute, um vulkanische Aktivitäten früh genug zu erkennen, bevor sie zu verheerenden Ausbrüchen führen.
Mit Werkzeugen wie dem NASA-Satelliten Landsat 8 und Instrumenten, die im Rahmen des Airborne Validation Unified Experiment: Land to Ocean (AVUELO) eingesetzt werden, können die Wissenschaftler erkennen, wie sich die Vegetation in der unmittelbaren Umgebung von Vulkanen entwickelt. Ein satteres Grün und üppiges Wachstum gelten als deutliche Indikatoren.
Wenn man bedenkt, dass rund ein Zehntel der Weltbevölkerung in Gebieten lebt, welche durch vulkanische Aktivitäten bedroht sind, können neue Methoden der Früherkennung potentieller Gefahren dabei helfen, unzählige Menschenleben zu retten. Andererseits zeigen die Vulkanologen damit auch auf, wie deutlich erhöhte CO2-Werte der Natur guttun – natürlich auch nur so lange, wie die Vulkane nicht ausbrechen und die lokale Flora zerstören.
Interessant ist übrigens auch, dass sich die wichtigste globale CO2-Messstation beim Mauna Loa, einem immer noch sehr aktiven Vulkan, befindet. Allerdings wird behauptet, dass die Ausgasungen des Vulkans die Messungen dort nicht beeinflussen. Doch rund um den Mauna Loa gibt es deutlich grünere und dichtere Vegetation – besonders auf der feuchten Ostseite und in CO2-aktiven Zonen.