Überraschung bei den Turn-Europameisterschaften in Leipzig: Die deutsche Rekordmeisterin Elisabeth Seitz wird Mutter und hat ihre Karriere beendet. Die 31-jährige Stuttgarterin verkündete vor heimischem Publikum das Ende ihrer Laufbahn.
„Die Idee war, hier zu turnen und dann zu sagen, das war’s. Jetzt sage ich aber trotzdem, dass ich hiermit meine Karriere beende“, sagte sie mit brüchiger Stimme und gab bekannt: „Wir freuen uns, Eltern zu werden.“
Mit 26 deutschen Meister-Titeln ist Elisabeth Seitz erfolgreichste nationale Turnerin. Im vergangenen Jahr hatte die Stufenbarren-Europameisterin von 2022 im Zweikampf mit Helen Kevric (Stuttgart) die Qualifikation für die Olympischen Spiele in Paris verpasst, nachdem sie sich 2023 die Achillessehne gerissen hatte.
Ohne die Stuttgarterin hatte es die deutsche Riege bei den Weltmeisterschaften in Antwerpen nicht als Team nach Paris geschafft. Auch die EM im vorigen Jahr in Rimini fand ohne sie statt.
Auf die Heim-EM in Leipzig musste der Schützling von Trainer Robert Mai wegen einer erneuten Verletzung verzichten. Ein Anriss in einer Schultersehne verhinderte die Teilnahme. Sie wolle die Verletzung ohne Operation auskurieren.
„Mein Fokus liegt jetzt voll darauf, meine Schulter wieder aufzubauen, um langfristig gesund zu sein“, hatte Seitz erklärt und angekündigt, nach einem Bundeswehr-Lehrgang im April über die Fortsetzung ihrer Karriere zu entscheiden.
Drama um Turn-Ass Kevric: Sturz nach Sprung
Drama um Helen Kevric: Die deutsche Medaillen-Hoffnung hat sich bei den Heim-Europameisterschaften in Leipzig offenbar schwer verletzt. Zum Auftakt der Mehrkampf-Entscheidung stürzte die 17-Jährige nach der Landung beim Sprung. Anschließend blieb sie auf dem Rücken liegen und musste medizinisch behandelt werden. Die Stuttgarterin wurde danach von Betreuern aus der Halle getragen. Über Art und Schwere der Verletzung war zunächst nichts bekannt.
Kevric hatte sich als Drittbeste für das Mehrkampf-Finale qualifiziert und war mit berechtigten Medaillen-Hoffnungen an den Start gegangen. Überdies hatte sie als Beste den Endkampf am Stufenbarren erreicht und damit beste Aussichten, an ihrem Spezialgerät den EM-Titel zu gewinnen. Zuletzt war dies Elisabeth Seitz 2022 in München gelungen. (dpa/red)