Nach einer Veranstaltungsreihe der Islamischen Hochschulgruppe Kiel (IHG) steht die Leitung der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU) unter großer Kritik. So fand Anfang Mai die sogenannte Islamwoche in Räumen der Universität statt. Einer der Redner war Sertac Odabas, Vorsitzender der Organisation IMAN, die in Bayern und Baden-Württemberg vom Verfassungsschutz dem salafistischen Spektrum zugeordnet wird (Apollo News berichtete). Wie die Kieler Nachrichten berichten, wurden Besucher beim Einlass nach Geschlechtern getrennt. Frauen und Männer hätten unterschiedliche Eingänge benutzen sollen. Im Veranstaltungsraum seien Frauen angewiesen worden, im hinteren Bereich Platz zu nehmen, Männer im vorderen. Inhaltlich ging es unter anderem um die Züchtigung von Frauen.

Aus der Empörung zieht die Universität bisher wenig Konsequenzen – auch weil sie teilweise die Kritik nicht anerkennen will. So sagte jetzt eine Mitarbeiterin im Bereich der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der Universität Kiel, Ann-Christin Wimber, in einem Video des YouTubers Tim Schwarz, dass auch der Islamismus „ein Teil von der Farbe“ der „Vielfalt“ sei und verteidigte so die Islamwoche.

Der Videoausschnitt, in dem die Mitarbeiterin mit dem YouTuber spricht

Auf die Frage, inwiefern die Mitarbeiterin Islamismus an der Hochschule für „nicht wirklich förderlich“ halte, antwortete Wimber mit den Worten: „Islamismus warum nicht? Ist doch auch eine Farbe“.

Auf die Aussage des YouTubers „Na, weil sie halt eben Frauen diskriminiert“, sagt Wimber dann: „Ja, aber Islamismus ist doch auch ein Teil von der Farbe oder ist es nicht ein Teil von der Farbe? Sie sprechen doch von Vielfalt, gehört Islamismus nicht dazu zur Vielfalt?“, offenbar so, als würde sie eine negative Antwort auf die Frage für eine absurde Antwort halten.

„Na ja, wenn du andere Leute ausgrenzt und das tut doch der Islamismus, dann ist es halt eben nicht gut“, antwortet dann der YouTuber. „Na ja, weiß ich nicht, ob das so richtig ist“, antwortet Wimber dann. Kurz darauf zeigt sie sich genervt von den Fragen: „Ich möchte es nicht, also da habe ich auch echt keinen Bock drauf und das nervt mich jetzt hier so ein bisschen, dass sie mir jetzt hier versuchen, irgendwas aus der Nase zu ziehen, was ich vielleicht nicht sagen möchte oder was sie gerne hören möchten“, so Wimber, die von sich selbst sagt, eine Journalistin zu sein.

Die Uni-Leitung weist Vorwürfe von sich

Bereits vor einer Woche hatte sich die Universitätsleitung der Christian-Albrechts-Universität zu der Aktionswoche geäußert. In einem Statement des Präsidiums hieß es dort: „Nach der Islamwoche haben uns jedoch kritische Informationen über die inhaltliche Ausgestaltung der Veranstaltung erreicht. Wir distanzieren uns ganz deutlich von allen Inhalten, die mit den Grundwerten der Universität nicht vereinbar sind. Die CAU ist eine weltoffene Hochschule, die sich zu Demokratie und Vielfalt bekennt. Wir verurteilen jegliche Formen von Diskriminierung oder Gewalt. Diese haben an unserer Universität keinen Platz.“

Weiter weist man die Verantwortlichkeit von sich: „Die Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU) hat weder bei der Auswahl von Rednerinnen und Rednern mitgewirkt noch bei der inhaltlichen Organisation. Eine Information darüber, welche Rednerinnen und Redner berücksichtigt werden sollten, hatten wir nicht“, heißt es in dem Statement.

Lediglich die Nutzung von Räumlichkeiten am Campus habe man genehmigt, denn die Nutzung der Räumlichkeiten gehört zu den regulären Möglichkeiten von Hochschulgruppen, so das Präsidium weiter. „Für diese Veranstaltung lagen uns die Themen vor, die in der Islamwoche behandelt werden sollten. Diese erschienen zum Zeitpunkt der Beantragung der Raumnutzungen nicht auffällig“, heißt es weiter.





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Von Veritatis

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