Die pro-iranische Huthi-Miliz im Jemen hat sich zu dem zweiten Angriff auf ein Handelsschiff binnen 24 Stunden bekannt. Die Meeresstreitkräfte der Miliz hätten das Schiff „Eternity C“ angegriffen, erklärte Huthi-Militärsprecher Jahja Saree am Mittwoch. Das Schiff sei auf dem Weg zu dem israelischen Hafen Eilat gewesen.

Bei den wiederholten Angriffen auf die „Eternity C“ waren von Montag bis Dienstag nach Angaben der EU-Mission Eunavfor Aspides drei Menschen getötet und zwei weitere verletzt worden. Erst am Sonntag hatte die Huthi-Miliz das Schiff „Magic Seas“ im Roten Meer attackiert. Beide Schiffe fahren unter liberianischer Flagge und gehören griechischen Reedereien.

Die „Eternity C“ sei mit einem unbemannten Boot sowie sechs Marschflugkörpern und ballistischen Raketen angegriffen worden, teilte Saree mit. Die Huthi-Miliz habe Crew-Mitglieder gerettet, medizinisch versorgt und an einen sicheren Ort gebracht. Nach Angaben von Eunavfor Aspides wurden aber 19 Besatzungsmitglieder des Schiffs vermisst.

Saree warnte „alle Unternehmen, die mit Häfen im besetzten Palästina zusammenarbeiten“, dass ihre Schiffe und Besatzungen angegriffen werden würden. Das werde so lange andauern, bis „die Belagerung unserer Brüder im Gazastreifen aufgehoben, die Aggression gegen sie gestoppt und der anhaltende Krieg beendet wird“.

Erstmalige Attacke vergangenen Sonntag

Die Huthi-Miliz hatte ihre Angriffe auf Schiffe im Roten Meer mehrere Monate lang eingestellt, die Attacke auf die „Magic Seas“ am Sonntag war die erste dieser Art im laufenden Jahr. Die „Magic Seas“ wurde dabei schwer beschädigt. Die Besatzung dieses Frachters wurde nach Angaben der britischen Seefahrtbehörde UKMTO von einem vorbeifahrenden Handelsschiff gerettet.

Der UN-Botschafter im Jemen, Hans Grundberg, zeigte sich besorgt über die „Eskalation“ im Roten Meer. „Die freie Schifffahrt im Roten Meer muss beschützt werden und zivile Infrastruktur darf in Konflikten niemals ein Ziel werden“, sagte er vor dem UN-Sicherheitsrat in New York. Der Jemen befinde sich bereits in einer sehr fragilen Situation und dürfe nicht noch weiter in eine regionale Krise hineingezogen werden.

Die vom Iran finanzierten Huthis kontrollieren einen Großteil des Jemen, darunter auch die Hauptstadt Sanaa. Die Huthi-Miliz zählt sich neben der Hamas im Gazastreifen und der Hisbollah im Libanon zu der vom Iran angeführten und gegen Israel und die USA gerichteten „Achse des Widerstands“.

Im November 2023, kurz nach Beginn des von der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas ausgelösten Gaza-Kriegs mit Israel, hatten die Huthis damit begonnen, Handelsschiffe im Roten Meer und im Golf von Aden anzugreifen. Die USA und ihre Verbündeten reagierten darauf mit Angriffen auf Huthi-Ziele im Jemen. Anfang Mai dieses Jahres vereinbarten die Huthis und die USA dann eine vom Oman vermittelte Waffenruhe.

Israelische Bodentruppen gehen im Süden Libanons gegen Hisbollah vor

Die israelische Armee ist nach eigenen Angaben mit Bodentruppen im Süden des Libanon gegen die pro-iranische Hisbollah-Miliz vorgegangen. Ziel der „gezielten Sondereinsätze“ in „mehreren Gebieten“ sei es gewesen, „Waffen und terroristische Infrastruktur“ der Hisbollah zu zerstören und die Miliz daran zu hindern, sich im betroffenen Gebiet „wieder zu etablieren“, erklärte die Armee am Mittwoch. Grundlage des Vorgehens seien Geheimdienstinformationen gewesen.

Die Streitkräfte machten auf Anfrage der Nachrichtenagentur AFP zunächst keine Angaben dazu, ob es sich um den ersten Einsatz von Bodentruppen seit dem Waffenstillstand zwischen Israel und der Hisbollah im November handelte.

Nach Armeeangaben waren Soldaten der neunten Brigade in der Gegend von Labbuneh nahe der israelischen Grenze sowie der 300. Brigade im ebenfalls grenznahen, weiter westlich gelegenen Dschabal Blat eingesetzt.

Im vergangenen November war eine Feuerpause zwischen Israel und der Hisbollah in Kraft getreten. Die israelische Armee hat seither weiterhin Luftangriffe gegen Ziele im Libanon geflogen, die sich nach ihren Angaben gegen Hisbollah-Stellungen und Kämpfer der Miliz richteten – sowie vereinzelt auch gegen Kämpfer der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas.

Zudem hielt die israelische Armee fünf aus ihrer Sicht strategische Stellungen im Südlibanon.

Am Dienstag hatte die israelische Armee nach eigenen Angaben bei einem Angriff auf die Region um die Küstenstadt Tripoli einen Hamas-Kämpfer getötet. Libanesische Behörden sprachen von drei getöteten Menschen. (afp/red)



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Von Veritatis

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