Israel tötete bei einem Luftschlag in Tulkarm im Westjordanland 18 Menschen, von denen mindestens 12 als Terroristen der Hamas oder der Islamischen Dschihad-Terrororganisation angehörten. Das Auswärtige Amt von Annalena Baerbock kritisierte auf Twitter die „hohe Zahl ziviler Opfer bei einem Luftschlag“. Für das Auswärtige Amt sei diese hohe Zahl „schockierend“, und das Auswärtige Amt wies darauf hin, dass Israel verpflichtet sei, „Zivilist*innen in der Westbank zu schützen“.
Die israelische Botschaft in Deutschland reagierte auf den Tweet, um „Fakten richtigzustellen“. Der Angriff auf die Terroristen erfolgte, um „weitere terroristische Angriffe, wie am 7. Oktober, zu verhindern“. „Bei dem Angriff wurden mindestens 12 Terroristen der Hamas und der Islamischen Dschihad-Terrororganisationen eliminiert — darunter Zahi Yaser Abd al-Razeq Oufi, der Leiter des Hamas-Terrornetzwerks in Tulkarm, und Jit Radwan, ein Schlüsselakteur des Islamischen Dschihad in der Region Tulkarem. Wir wissen mit Sicherheit, dass sie an einem geplanten unmittelbaren Angriff — *a ticking bomb* — gegen israelische Zivilisten beteiligt waren.“
Außerdem zählte die israelische Botschaft noch 10 weitere Personen auf, die entweder der Hamas oder dem Islamischen Dschihad nahestehen und bei dem Angriff getötet wurden. „Was wirklich schockierend und beunruhigend ist, ist die Tatsache, dass bestimmte Personen Anschuldigungen twittern, die den Kontext vermissen lassen. Oder betrachten sie einfach die Sicherheit israelischer Zivilisten als nicht wichtig genug?“
Auswärtiges Amt vergisst Israel bei Befreiung von IS-Sexsklavin zu erwähnen
Es ist nicht die einzige Auseinandersetzung zwischen der israelischen Botschaft und dem Auswärtigen Amt auf Twitter in letzter Zeit. Am 4. Oktober twitterte das Auswärtige Amt über eine Jesidin, die mit elf Jahren verschleppt wurde, als Sexsklavin gehalten wurde und jetzt in Gaza befreit wurde. Das Auswärtige Amt sei „erleichtert, dass die Jesidin ihre Mutter wieder in die Arme schließen konnte.“
Die israelische Botschaft reagierte auch auf diesen Tweet. „Laut Auswärtigem Amt wacht eine jesidische Frau nach 10 Jahren Sklaverei in Gaza auf und beschließt, sich von ihrem Entführer, der bei der Terrororganisation Hamas-ISIS aktiv ist, zu befreien“, stellte die israelische Botschaft fest. Denn das Auswärtige Amt habe in seinem Tweet versäumt, die Befreiung durch die israelische Armee zu erwähnen. „Seid ihr im Auswärtigen Amt beim Entwerfen des Tweets an die maximale Zeichenanzahl gestoßen oder habt ihr einfach vergessen, die direkte Beteiligung der israelischen Sicherheitskräfte an ihrer Befreiung zu erwähnen?“, fragte die israelische Botschaft spöttisch.
Immer wieder kritisierte Außenministerin Annalena Baerbock das Vorgehen Israels. So kritisierte sie zuletzt unter anderem die Tötung von Hisbollah-Chef Nasrallah und die Fortsetzung der israelischen Militäroperation in Gaza.