Wir leben in einer Zeit zunehmender Verschuldung. So weit, so bekannt. Was vielen jedoch immer noch nicht im vollen Maß bewusst ist, sind die Konsequenzen, die von Schulden, die nicht mehr tragbar sind, ausgehen. Ist dieser Punkt erreicht, platzt die Kreditblase. Dann sind nicht nur die ausfallenden Kredite selbst bedroht. Auch Anleihen und Aktien werden schlagartig und spürbar an Wert verlieren.

Das gesamte Kreditsystem wird in diesem Moment bis in seine Grundfesten hinein erschüttert werden und das ganze Fiat-Geld, das nichts anderes ist als von der jeweiligen Zentralbank ausgestellte Schuldscheine, droht als uneinbringliche Forderung ebenfalls unterzugehen.

Nie zuvor in ihrer Wirtschafts- und Geldgeschichte war die Welt mit einer derart hohen Verschuldung konfrontiert. Dieser Befund ist bemerkenswert, lehrt uns doch die Finanzgeschichte, dass Phasen mit einer übermäßigen Ausweitung von Krediten immer wieder in Katastrophen endeten.

Der Moment des Aufwachens verspricht wieder sehr schmerzlich zu werden

Die Gründe, die für die beständige Ausweitung der Kredite angeführt wurden, mögen höchst unterschiedlich sein, allen geplatzten Kreditblasen gemeinsam ist jedoch die schmerzhafte Erfahrung, dass die beständige Ausweitung der Kredite nicht endlos fortgesetzt werden kann.

Im kollektiven Gedächtnis sind die Tulpenmanie in den Niederlanden von 1636–37, die Mississippi-Blase in Frankreich 1720 und die South-Sea-Bubble in England ein Jahr später nur noch recht schwach verankert. Näher und daher auch präsenter ist die Weltwirtschaftskrise von 1929.

Ähnlich wie damals, als die goldenen 20er plötzlich und für viele unerwartet endeten, sind wir auch heute mit der Kombination aus einer Kreditblase und neuen Handelszöllen konfrontiert. Im Jahr 1930 war es der Smoot-Hawley Tarif Act, der die US-Zölle durchschnittlich um rund 20% erhöhte. Diese Zollerhöhung prallte auf eine Kreditblase, die im Vergleich zu der, mit der wir heute konfrontiert sind, als vergleichsweise klein anzusehen ist.

Die Konsequenzen kennen wir: Die Börse stürzte nach dem Schwarzen Freitag zwischen Oktober 1929 und Herbst 1932 so massiv ab, dass sich der Dow Jones von knapp 300 auf nur noch 50 Punkte ermäßigte. Heute ist nicht nur die Kreditblase größer als zum Ende der 1920er Jahre. Auch die internationale Wirtschaft ist durch die Globalisierung stärker mit einander verflochten als es damals der Fall war.

Oder anders ausgedrückt: Unser heutige Fallhöhe ist deutlich höher als die des Jahres 1929.





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Von Veritatis

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