Am 8. Juli 2025 herrscht wachsende Spannung zwischen Russland und der NATO, wie Colonel Douglas Macgregor, ein renommierter Experte für Sicherheit und Außenpolitik, in einem kürzlichen Interview betonte. Macgregor analysiert die aktuellen Entwicklungen und warnt vor einer Eskalation, die unausweichlich zu einem Krieg führen könnte.

Putins Mobilisierung und Russlands Strategie

Während des Wochenendes sprach Präsident Wladimir Putin in Moskau auf der Veranstaltung „Alles für den Sieg“ und stellte die Volksfront vor, eine Bewegung, die die gesamte russische Bevölkerung mobilisieren soll. Putin erklärte: „Die Volksfront ist dank der Unterstützung der überwältigenden Mehrheit der russischen Bürger zu einer massiven sozialen Bewegung geworden. Ihr Wunsch, gemeinsam für die Prinzipien und Werte zu stehen, die uns unsere Vorfahren übergeben haben, um für das gemeinsame Ergebnis, den nationalen Erfolg, den Frieden und die Sicherheit unserer Kinder zu kämpfen und zu arbeiten.“ Diese Worte sollen die russische Bevölkerung vereinen, doch Macgregor deutet an, dass es in Russland unterschiedliche Meinungen gibt. Viele Russen seien unzufrieden mit der Dauer des Ukraine-Konflikts und fordern eine vollständige Mobilisierung, um den Krieg schnell zu beenden – ein Druck, dem Putin nun nachzugeben scheint.

Macgregor betont, dass Russland die Ukraine-Offensive beschleunigen könnte, da der Fokus zunehmend auf die Kaukasus-Region und den Schutz des iranischen Verbündeten gerichtet ist. Die hohen Verluste der ukrainischen Armee – etwa 265.000 Tote in den letzten sechs Monaten – und die minimalen russischen Verluste unterstreichen die schwierige Lage Kiews.

NATO und die westliche Perspektive

Parallel dazu sehen NATO-Führer eine wachsende Bedrohung durch Russland. Mark Rut, ein Vertreter der westlichen Allianz, fordert eine Erhöhung der Verteidigungsausgaben auf 3,5 % des BIP, zusätzlich zu weiteren Investitionen in Infrastruktur und Cyberabwehr. Rut warnte: „Wir haben eine enorme geopolitische Herausforderung vor uns, und das ist zunächst Russland, das sich in einem Tempo und einer Geschwindigkeit neu konstituiert, die in der jüngeren Geschichte beispiellos ist.“ Er sieht eine Kooperation Russlands mit Nordkorea, China und dem Iran als Bedrohung und fordert eine Mobilisierung der europäischen Bevölkerung.

Macgregor zweifelt jedoch an dieser Erzählung. Er sieht die erhöhten Ausgaben weniger als Reaktion auf Russland, sondern als Versuch der globalen Eliten, ihre Macht zu sichern. „Es geht nicht wirklich um Russland. Es hat viel mehr damit zu tun, wie diese globalistischen Eliten an der Macht bleiben“, sagt er und weist auf interne Probleme in Europa, wie Migration, hin.

Geopolitische Verflechtungen und wirtschaftliche Spannungen

Ein weiterer Konfliktherd ist der Kaukasus, wo Aserbaidschan – unterstützt von Israel, der Türkei und den USA – plant, den Nordwesten Irans zu destabilisieren. Macgregor sieht darin eine Gefahr für Russlands Südflanke und einen Versuch, Iran zu schwächen. Gleichzeitig wächst der Einfluss der BRICS-Staaten (Brasilien, Russland, Indien, China, Südafrika und erweiterte Mitglieder), die mit 44 % des globalen BIP eine Alternative zum US-dominierten Finanzsystem schaffen. Putin hob hervor: „Das kombinierte BIP in Kaufkraftparität hat bereits 77 Billionen Dollar erreicht, gemäß IMF-Daten für 2025, und übertrifft deutlich die G7 mit 57 Billionen Dollar.“

Macgregor warnt, dass der Westen durch Schulden und militärische Überdehnung geschwächt ist. Die Drohung von Präsident Trump, Zölle auf BRICS-Länder zu erheben, könnte die Spannungen verschärfen, doch die Dollar-Dominanz schwindet bereits zugunsten alternativer Systeme wie Chinas CIPS.

Ausblick: Gefahr eines globalen Konflikts

Macgregor sieht die Begegnung zwischen Trump und Netanjahu als entscheidend an. Netanjahu wird voraussichtlich Druck ausüben, um die Politik in Gaza und am Westjordanland fortzusetzen, während ein Waffenstillstand in Gaza nur eine taktische Pause sein könnte. „Strategisch ist der Weg in die Zukunft vorgezeichnet“, sagt Macgregor und prognostiziert eine Verschärfung des Konflikts, insbesondere im Nahen Osten, die auch den Ukraine-Krieg beenden könnte.

Die Kombination aus militärischer Eskalation, wirtschaftlichem Niedergang und geopolitischen Verwerfungen könnte den Westen an den Rand eines Abgrunds bringen. Macgregor schließt: „Wir sind am Rande des Abgrunds und werden hineinstürzen. Ich weiß nicht genau, wann oder wie, aber es kommt.“



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Von Veritatis

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